Wo Licht ist, ist immer der entsprechende Schatten. Bei einem kleinen, schwachen Licht ist ein schwacher Schatten sichtbar. Nimmst du jedoch das Licht eines Scheinwerfers, so wirst du einen sehr grossen und deutlichen Schatten sehen.
Wie ich gerade in meinem Leben feststellen kann, ist das nicht nur im Aussen so. In meinem Inneren verhält es sich genauso.
Jedes Licht in mir, hat seinen entsprechenden Schatten. Ich weiss nicht, wie es bei dir ist, aber ich persönlich sehe und fühle meine inneren Lichter (z.B. meine Freude oder meinen Mut) sehr gerne. Mich meinem Licht hinzuwenden ist sehr angenehm. Doch es ist eben nur die eine Hälfte.
Der entsprechende Schatten ist die andere Hälfte. Und nach dem ich den verschiedenen Schatten viele Jahre meines Lebens aus dem Weg gegangen bin, zeigen sie sich nun gerade sehr intensiv.
Falls es dir momentan auch so geht - du bist nicht allein. Und ich empfinde meine Schatten als ziemlich unangenehm. Es ist eine Herausforderung für mich, zu akzeptieren, dass sie zu mir gehören.
In meiner Kindheit lernte ich, dass beispielsweise Wut und Hass schlecht sind. Solche Gefühle sollten verbannt werden.
Und nun stelle ich fest, dass das völliger Bullshit ist. Denn jedes meiner lichtvollen Gefühle hat einen dunklen Gegenpol. Und zusammen bilden sie ein Ganzes. Es ist EINE Gefühlsfrequenz mit zwei verschiedenen Polen.
Und hey, je grösser und stärker dein Licht ist, desto stärker ist auch dein Schatten.
Das Zitat von Carl Jung beinhaltet eine tiefe Wahrheit. Man könnte auch sagen: „Wer zugleich seinen Schatten und sein Licht wahrnimmt, der sieht sich in seiner Ganzheit“.
Es geht darum, dass du und ich, diese Schatten-Gefühle in uns anerkennen und aufhören, sie zu verdrängen oder zu verurteilen.
Wo Licht ist, ist auch Schatten. Das gilt für die Welt im Aussen und auch für die Welt in unserem Inneren.
Jedes Gefühl hat sein Gegenpol. Die Mitte liegt dazwischen. Und indem wir in unserem Inneren beide Pole wahrnehmen, können wir in die Mitte kommen.
