Selten hat mich ein Mensch so getriggert. Eigentlich konnte ich mit meinem guten Seelenfreund immer über alles sprechen und fühlte mich dabei gehört und gesehen. Doch bei diesem einem Thema schien alles anders zu sein. Nach der Reaktion meines Gegenübers, fühlte es sich an, als dürfte dieser Teil von mir nicht sein. Es fühlte sich nach Ablehnung an. Als müsste es anders sein. Als wäre ich nur bedingt liebenswert.
Ich projizierte es tagelang auf ihn. Ganz ehrlich, ich fand sein Verhalten voll scheisse. Vor einigen Tagen geschah jedoch etwas wunderbares. Ich lief durch den Wald und hörte mir einen Vortrag an, in dem es um begrenzende Glaubenssätze ging. Und plötzlich erkannte ich es:
Mein Seelenfreund ist gerade mein Spiegel für meine Überzeugung, mit der ich gross geworden bin. Ich wurde mit dem Glauben erzogen, dass ich sündig bin, dass ich dies und jenes tun muss, um „gut“ zu sein, dass es Teile in mir gibt, die nicht ok sind. Ich entdeckte den Glaubenssatz in mir, dass ich nur bedingt liebenswert bin.
Ich blieb im bunten Herbstwald stehen und harmonisierte diesen Glaubenssatz in mir*. Sofort fühlte ich mich leichter und die Projektion auf meinen Seelenfreund war verschwunden. Wenn ich an sein Verhalten dachte, blieb ich innerlich völlig entspannt.
Das war sehr eindrücklich für mich. Ich glaubte mein ganzes bisheriges Leben, ich sei nur bedingt liebenswert. Und mit seinem Verhalten gab er mir genau dieses Gefühl: nicht komplett ok zu sein, nicht „gut“ zu sein, gewisse Bedingungen erfüllen zu müssen, um liebenswert zu sein.
Wie ist es jetzt? Das Verhalten meines Seelenfreundes hat sich nicht verändert. Doch nun bin ich völlig im Frieden damit.
Was ich deutlich erkennen durfte: MEIN Glaube oder Glaubenssatz entscheidet darüber, was sein Verhalten in mir auslöst. Die Welt ist wirklich nur ein Spiegel von mir selbst ist. Wenn mich etwas triggert, dann ist es Zeit für Innenschau, Zeit meine Überzeugungen und Glaubenssätze zu untersuchen.
*Glaubenssatz harmonisieren: ich verbinde mich innerlich mit der Quelle oder meinem geistigen Team und weise sie an, den blockierenden Glaubenssatz zu harmonisieren.
